Auffälliges Verhalten als Botschaft

Ein Kind mit einem auffällig anderen Verhalten provoziert nicht absichtlich, es sendet eigentlich, teils unbewusst, teils auch bewusst, Botschaften an sein Umfeld.
Dieses Verhalten wiederum bringt die Erwachsenen oft an die Grenzen ihres pädagogischen Handelns und Verstehens. Das Kind ist in seinem Innersten unglücklich, großer Druck von Seiten der Eltern, der Kindergartenpädagogen und der Lehrer entsteht. Schuldzuweisungen, Hilflosigkeit und Unruhe sind die Folgen.

Was ein Kind aber in diesem Moment wirklich bräuchte, wäre echte Annahme ohne Erwartungen. Nähe und Verständnis ohne Forderungen.
Eine völlige Annahme, wie das eben wirklich Kind ist, mit all seinen Stärken und auch Schwächen, ist es was dem Kind weiterhilft.
Die Aussage: „Ich liebe dich bedingungslos.“, beschreibt genau diesen idealen Zustand.

Wenn sich eine Familie mit ihrem Kind einmal in solchen, oben beschriebenen Situationen befindet, ist es meist kaum möglich ohne Hilfe von Außen herauszukommen. Zu schwer ist die Last, die zugeteilten Rollen sind schon zu festgefahren.
Hier ist es ratsam sich rasch Hilfe zu holen!

In meiner Arbeit in so einem Fall, versuche ich zuerst einmal die Ganzheit des Kindes positiv wahrzunehmen. Die Basis der Arbeit ist ein gesundes Selbstwertgefühl aufzubauen. In weiterer Folge versuche ich die eigenen Kräfte und Ressourcen des Kindes zu aktivieren.

Oftmals liegen neben Problemen in der Erziehung, die Hauptursachen in den Bereichen der Wahrnehmung, die wiederum Lernschwierigkeiten (beispielsweise eine unerkannte Legasthenie oder eine Rechenschwäche) zur Folge haben.
Das Kind explodiert förmlich unter all dem Druck und den Erwartungen von allen Seiten. „Besser Beachtung bei negativ bewertetem Verhalten, als gar keine Beachtung“, ist hier die gewählte Perspektive.
Das ist eigentlich ein gesunder Mechanismus, der in diesem Fall angewendet wird.
Ein anderer Weg wäre mit allem abzuschießen, sich aufzugeben und zurückzuziehen, das ist zwar „unsichtbar“, aber viel problematischer.

Begleitung von Schulkindern

… mit Lernproblemen und oder auffällig anderem Verhalten

Meine wichtigste Aufgabe ist es, das Kind mit all seinen Stärken wahrzunehmen. Eine offene Annahme der ganzen, oftmals problembeladenen, Persönlichkeit des Kindes steht im Zentrum. So kann langsam über liebevolle Wertschätzung eine Vertrauensbasis aufgebaut werden.
Ein angestrebtes Ziel (anfangs meist noch in weiter Ferne) ist es, das Kind bereitzumachen, dass Lernen etwas Wertvolles und Schönes ist!
Das Selbstvertrauen des Kindes in sich und seine Fähigkeiten, sowie die motorische Arbeit an der Basis (Nahsinne) bilden den Beginn. Jeder Prozess ist individuell unterschiedlich. Ich setze stets dort an, wo es das Kind gerade am Nötigsten für sich braucht.
Begleitung, Nähe, ungestörte Zeit nur für dieses eine spezielle Kind sind mir wichtig!
„Du bist mir sehr wichtig! Du bist einzigartig und unendlich wertvoll!“ gebe ich dem Kind zu verstehen. Bei Kindern mit starken Problemen im Verhalten, ist diese vorbehaltlose Annahme ohne Erwartungen unglaublich wichtig. Das Kind muss das Gefühl haben, um seiner Selbst willen wichtig zu sein, nicht geknüpft an ein bestimmtes Verhalten oder bestimmte Erwartungen.
Erst wenn das Kind psychisch und emotional stabil ist, stehen Entwicklungsförderung, Wahrnehmung und Förderung der Schulprobleme im Zentrum.