Progressive Muskelentspannung

In meiner Praxis habe ich vor allem bei Kindern die motorisch sehr unruhig sind, sehr gute Erfolge mit der Muskelentspannung. Sie spüren sich danach auch deutlich besser und verbalisieren das auch begeistert. Manch ein Bub wurde nach diesen Übungen fast süchtig und fragte jedes Mal schon an der Türschwelle nach dem angenehmen „Anspannen“.

Dazu ein kurzer Infotext (Grundlage dafür ist die Einleitung des unterhalb genannten Buches von Marita Hennig):

Was ist Progressive Muskelentspannung?
Der amerikanischen Arzt und Wissenschaftler Edmund Jacobson entwickelte etwa 1910 die Methode der Progressiven Muskelentspannung.

Die eigentliche Bezeichnung des Verfahrens lautet: Progressive Muskelrelaxation (progressiv = fortschreitend, Relaxation = Entspannung) nach Jacobson.
Wir vereinfachen hier zu: Progressive Muskelentspannung (PME).

Was machte Jakobson genau?
Jacobson entwickelte eine Methode, die inneren und äußeren Spannungen auflösen kann. Dazu benutzte er einen kleinen Umweg. Er ließ Menschen bestimmte Muskelgruppe für eine gewisse Zeit (ca. 5 bis 10 Sekunden) anspannen, um diese Muskeln dann für eine deutlich längere Zeit (30 bis 60 Sekunden) zu entspannen. Er nutzte also für eine Methode zwei Zustände, die jedem Mensch bekannt sind.

Die muskuläre An- und Entspannung
Leider haben es heute viele Menschen verlernt auf ihren Körper zu hören und den gesunden Ausgleich von Spannung und Entspannung zu spüren und zu leben. Das Ergebnis sind Verspannungen und Verkrampfungen wie Schulter- und Nackenverspannungen, Lidzucken, Rückenverspannungen.
Wenn diese Warnungen unseres Körpers nicht ernst genommen werden, setzt unser Körper hartnäckigere, meist nicht mehr übersehbare Signale: Wir werden krank, Körper, Geist und Seele nehmen Schaden.
Progressive Muskelentspannung hilft, diesen ungesunden Kreislauf zu stoppen!

Durch die bewusste Entspannug wird die innere Balance wiederhergestellt.

Generelle Entspannung – der direkte Weg
Durch die Übungen der PME kann jeder Mensch lernen, auf Dauer den gesamten Körper zu entspannen.
Entspannung heißt in diesem Fall das Ausbleiben von Muskelkontraktionen.
Diesen Zustand hat Jacobson „Generelle Entspannung“ genannt. Die inneren Organe erlenen somit Entlastung.

Was bedeutet das für Ihr Kind?
Sich selber in den Zustand der Entspannung führen zu können bedeutet sich zu spüren. Das bewusste Erleben der eigenen Körpergrenzen ist gerade für Kinder mit mortorischer Unruhe oder ängstliche Kinder mit wenig Selbstvertrauen von Bedeutung!

Kinder mit Schwierigkeiten sich zu konzentrieren oder ihre Aufmerksamkeit gezielt zu fokussieren, finden in dieser Methode eine gute Möglichkeit Loszulassen und zur Ruhe zu kommen.
Die Fähigkeit sich entspannen zu können ist eine wichtige Voraussetzung für eine konzentrierte Tätigkeit!

(vg. zum ganzen Text oberhalb S.8ff Marita Hennig: Progressive Muskelentspannung)

Weitere hier erklärte Entspannungstechniken: